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kolumne
 
 
dinge, die gesagt werden müssen
 
brief an meine freundin
 
ein fiktiver brief an eine fiktive freundin, über eine natürlich fiktive geschichte:
 

LiebeI I.,

stell dir vor, mein Mann betrügt mich. Du wirst mir vielleicht nicht glauben, aber ich weiß sogar mit wem, es besteht kein Zweifel.

Ich habe bis vor kurzem nicht gewusst, dass mein Mann einen so schlechten Geschmack hat, bei anderen Frauen.

Offenbar mag er es schrill und laut, ein bisschen nuttig und ein wenig schlampenhaft.
Intelligenz muss nicht sein, so viel wie ein Klumpen Lehm genügt ihm schon.
Aber Naivität ist sehr gefragt bei ihm, die Naivität eines achtjärigen Schulmädchens ist offensichtlich ideal für ihn. Sogar eine schwammige Figur ist ihm egal, ordentlich dicker Bauch, stört ihn nicht.

Das wichtigste Attribut ist jedoch Skrupellosigkeit, natürlich muss sie auch perfekt tarnen, täuschen, lügen und betrügen können. Und sie muss von sich selbst eingenommen sein, richtig selbstverliebt. Mehr eigentlich nicht.
Doch, ja. Verführen.
Und Geld ausgeben, mit vollen Händen, von anderen natürlich.

Ich hätte ihm wirklich mehr Klasse zugetraut, alle anderen wohl auch.
Aber er findet ja sowieso in mir das genaue Gegenteil des Charakters seiner Geliebten und so kann er sich mit den nicht gerade besonders tollen Eigenschaften seiner Geliebten zufrieden geben.
Schließlich kann er ja nicht in allen Dingen perfekt sein.

Vielleicht kannst du mir als Freundin etwas raten, ich bin sicher du kennst dich da besser aus.
Immerhin hast du mir gegenüber einmal zugegeben, dass du zur Treue eine ganz andere Einstellung hast als ich.
Viele, viele heimliche Treffen, viele Umarmungen und noch mehr Küsse stellen für dich ja keinen Betrug dar.

Aus diesem Grund, und natürlich auch weil du eine Freundin bist, der ich voll und ganz vertrauen kann, bitte ich dich um deinen Rat und deine Hilfe.

Bis bald,
deine i
omio

 
 
ein märchen
 
das märchen von der Hexe Runzelfunz (in Fortsetzungen):
 
Es war einmal eine Prinzessin namens Tussitus, die lebte mit ihrem Gemahl , einem edlen Ritter, und den zwei Töchtern auf dem Lande.
Der Ritter ritt mit seinem Pferd durch das ganze Reich, wie es sich eben für einen Ritter gehört.
Aber der armen  Prinzessin war sehr langweilig, weil sie nichts zu tun hatte, außer sich schön zu machen und neue Kleider zu probieren. Mit ihren Töchtern wollte sie sich auch nicht recht beschäftigen und so wurde sie immer unzufriedener mit ihrem Leben.

Weil ihr Gemahl ihre Nörgelei nicht mehr ertragen konnte, gab er Tussitus einen Zaubertrank. Zuerst nahm sie nur wenig davon, aber weil er ihr so gut schmeckte und weil sie sonst nichts zu tun hatte, trank sie immer mehr davon. Und weil das eben ein Zaubertrank war, verwandelte dieser die Prinzessin allmählich von der Prinzessin Tussitus in die Hexe Runzelfunz.

Zuerst konnte man die Verwandlung nicht so richtig bemerken, nur die Töchter konnten es sehen und waren dabei sehr unglücklich.
Aber nach und nach wurde Runzelfunz immer gehässiger und schließlich wurde sie zu einer richtig bösen Hexe. Auch ihr Äußeres verwandelte sich. Aufgequollen ward sie und sie bekam vom Zaubertrank eine Leberwarze.
Aber Runzelfunz dachte, dass sie die Schönste weit und breit wäre. Ihren Gefolgsleuten fiel das  alles natürlich auf, aber es getraute sich keiner zuzugeben. Schließlich wollte es sich niemand mit ihr verderben.

Trotz all des Zaubertranks war der Hexe Runzelfunz aber noch immer genauso langweilig und sie war sogar noch unzufriedener als  Prinzessin Tussitus.
So kam es wie es kommen musste und .....


(Fortsetzung demächst)
 





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